Diese Haus gab mir dasselbe Gefühl, das ich auch Zuhause immer hatte. Es war eine Mischung aus Geborgenheit und Glück. Ich kannte diesen mann vielleicht erst ein paar Minuten, doch er hatte mir in diesen Momenten sein Leben geöffnet und mir damit ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Er stand vor dem Backofen in der Küche und holte daraus einige Töpfe hervor. "Du hast Glück, mein Junge, ich koche immer mehr als ich Essen kann", erklärte er während er alles auf dem Tisch abstellte. Verführerisch kroch der Geruch des Essens in meine Nase und mir lief das Wasser im Munde zusammen. Es musste Tage her sein, als ich das letzte mal etwas gegessen hatte.

Und wenn ich mal was essen durfte war es nicht viel, und verdorben. Das gute essen bekamen ja immer die Meister, wir immer nur die Abfälle. *Das sieht echt lecker aus* dachte ich und tat mir dann etwas auf als auch der Herr saß. Zusammen aßen wir dann.

Noch nie war mir ein so einfaches Essen als so schmackhaft vorgekommen. Ich genoss jeden Bissen, obwohl mein Mund kaum mit dem kauen hinterher kam, als ich schon schluckte. Das war das erste Mal seit Jahren, das ich mir den Bauch vollschlagen konnte. Der Mann auf der anderen Seite des Tisches zog lächelnd die Augenbrauen in die Höhe, als er mich so schlingen sah. "Immer ruhig mit den jungen Pferden, sonst verschluckst du dich noch"

Ich nickte "Danke" sagte ich nur leise ehe ich weiter aß aber diesmal nicht ganz so schnell weil ich spürte wie ich langsam satt wurde.

Ich wusste nicht ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war, das ich so schnell satt wurde. Wahrscheinlich war es so, weil ich es nicht mehr gewohnt war so viel zu Essen.Ich aß noch die letzten Bissen, die auf dem Teller vor mir lagen, ehe ich das Besteck beiseite legte und mich gegen die Lehne des Stuhls lehnte. Es wunderte mich, das er mich noch nicht einmal gefragt hatte, weshalb ich so schrecklich aussah. Stattdessen deutete er nun auf meine Knie, die ich provisorisch verbunden hatte. "Du kannst die Stellen auswaschen, ich habe noch Verbände mit denen du sie dann abdecken kannst, sonst entzündet es sich noch", sprach er zu mir und sprach damit eine meiner größten Ängste aus. Ich hatte während meines Aufenthaltes bei dem Meister eine Infektion gehabt, da sich eine Wunde an meinem Fuß entzündet hatte. Sie hätten mich beinahe aus dem Weg geschafft, weil ich kaum noch Arbeiten konnte.