Das Heu kratzte zwar an meiner Haut, doch ich wagte es nicht mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Mein Atem ging flach, als die Stimmen wieder hörbar wurden. Für den Moment, in dem die Stimmen so nah waren, das ich die Worte verstehen konnte, schien mein Herz stehen geblieben zu sein. Doch als sie sich langsam aber sicher entfernten, begann es doppelt so schnell zu pochen, so das mein gesamter Körper mitpulsierte. Vorsichtig grub ich mich aus dem Heu heraus und sah mich in der Scheune um. Hier konnte ich vielleicht einige Tage bleiben, sie war groß und bot genug Platz um mich zu verstecken, sollte es mal wieder eng werden.

Ich atmete kurz tief ein und aus ehe ich mich nach einen geeigneten Schlafplatz umsah den ich dann auch nach einiger Zeit fand, zwar im Pferdestall in einer kleinen Box aber da ich eh nichts anderes gewöhnt war, war es mir eigentlich relativ egal. Erschöpft und ausgelaugt lies ich mich ins weiche Stroh fallen für mich war es gerade einfach weich, weicher als der Boden wo ich sonst immer schlief jedenfalls.

Durch diese Annehmlichkeit zum schlafen verführt, versuchte ich mich angestrengt wach zu halten. Ich war noch nicht außer Gefahr. Sie konnten immer wieder kommen und mich hier finden. Wenn ich sie nicht früh genug hörte, würden sie mich an Ort und Stelle mit hunderten Kugeln durchlöchern. Ich spürte etwas warmes, flüssiges an meinem Bein und sah auf die zerfetzte Jeans, die an meinen ausgemergelten Beinen wie eine Hose aus den Übergrößen aussah. Um den Kniebereich war sie rot verfärbt. Ich vermutete das ich mir dir Knie aufgeschlagen hatte als ich bis zur Scheune gestolpert war.

"Mist" murmelte ich da ich wusste das es sich sehr schnell entzünden konnte und ich somit gleich von sterben konnte. Kraftlos riss ich was von meinen Shirt ab und wickelte es darum wobei ich mir immer wieder einredete das ich nicht einschlafen durfte aber irgendwann geschah es doch da ich einfach zu müde und kaputt war.

Der Schlaf legte sich über mich wie eine ungewisse Schwärze. Eine Schwärze die nicht verriet ob ich je wieder aufwachen würde, oder ob sie mich nicht doch finden würden. In meinem Traum war das Leben gut, früher war mein Leben gut. Früher als ich noch bei meiner Familie war. Bei meinen Geschwistern und Eltern. Dort hatte ich nie hungern, dursten oder Blut und Wasser schwitzen müssen. Es war schön sich im Traum in eine heile Welt zu begeben und wenn ich ehrlich war, wollte ich am liebsten hier bleiben. Das hieße das ich sterben müsste, doch das wäre das kleinste Übel in meinem Leben.